Förderverein für Psychomotorische Ganzheitstherapie e. V. (PSYGA)
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Lateraltrainer

Training mit dem Lateraltrainer (Firma MediTECH) bei Kindern mit einer Sprachentwicklungsstörung integriert in die Psychomotorische Ganzheitstherapie

 

Um bei einer Sprachentwicklungsstörung bzw. Sprachentwicklungsverzögerung die richtigen Therapieschritte einsetzten zu können, muss im Vorfeld – durch die gründliche Untersuchung des Kindes und durch die Befragung der Eltern – geklärt werden, wo die Ursachen dieser Entwicklungsstörung liegen.

 

Liegen diese Ursachen im Bereich der auditiven Verarbeitungsstörungen, muss auch hier das Training ansetzen.

 

Eine ungenaue Aussprache und auch grammatikalische Fehler können die Folge sein. Insbesondere sind auch Verwechslung von ähnlich klingenden Buchstaben Hinweise darauf, z.B. die Unterscheidung von „d“, „b“ und „g“, die Unterscheidung von „b“ mit „w“, die Unterscheidung von „k“, „t“, „p“ etc. Umso mehr gilt dies natürlich für Konsonantenkombinationen, also mehrere Konsonanten hintereinander und für diese Konsonanten verbunden mit dem Buchstaben „r“. Das Kind nimmt den Unterschied von „k“ und „t“, „dr“ und „gr“ bei seiner eigenen Sprache nicht wahr: Es spricht z.B. „Tind“ statt „Kind“, „graußen“ statt „draußen“.

 

 

 

Man kann nur das exakt und korrekt aussprechen, was man exakt und korrekt hören kann.

 

Hier setzt der sogenannte Lateraltrainer an. Ein Lateraltrainer ist ausgerüstet mit 2 Mikrofonen, 2 Kopfhörern und einem Verstärker. Das Training verläuft dahingehend, dass das Kind entweder über den Kopfhörer Texte hört, die ihm die Mutter vorspricht (Erzählungen, Beschreibung von Bilderbüchern, Vorlesen von Büchern etc.). Oder aber der zweite Schritt ist der, dass das Kind den einen Kopfhörer und das eine Mikrofon einsetzt, der Helfer das zweite Mikrofon und den zweiten Kopfhörer. Beide unterhalten sich dann miteinander. Hier hört das Kind nicht nur die Sprache des Helfers ganz exakt und deutlich (insbesondere nach Drücken der Taste, die die sogenannte „Konsonantenveredelung“ herstellt), sondern auch seine eigene. Gleichzeitig „wandert“ der Ton zwischen dem rechten und dem linken Ohr hin und her. Hierbei ist das Ziel, die Rede und Antwort, aber auch das gleichzeitigen Miteinandersprechen. Über dieses intensive Hören der anderen und der eigenen Sprache (hintereinander und gleichzeitig) wird die Spracherkennung automatisiert, was sich in einer positiven Weiterentwicklung der aktiven Sprache zeigt.

 

 

 

Insbesondere kann so bei Kindern mit einer auditiven zentralen Verarbeitungsstörung als Ursache der Sprachentwicklungsstörung mit regelmäßigem und konsequentem Training bzw. Einsatz des Lateraltrainers eine deutliche Verbesserung sowohl der Aussprache als auch der Sprachgewandtheit erreicht werden.

 

 

 

Ähnliche Überlegungen muss man anstellen, wenn die Sprache gänzlich ausbleibt. Auch hier können Hörverarbeitungsstörungen die Ursache sein.

 

Weitere Beschreibungen bzw. Erläuterungen sind folgenden Büchern zu entnehmen,

die z.T. ebenfalls auf dieser Homepage besprochen werden:


- Kannegießer-Leitner, C.: ADS, LRS und Co. Ein Trainingsprogramm für zu Hause – Erfolg mit der Psychomotorischen Ganzheitstherapie, ISBN: 978-3-940190-28-4 (16,90€)

 

- Kannegießer-Leitner, C.: Psychomotorische Ganzheitstherapie. Ein Therapiekonzept für zu Hause bei Kindern mit Cerebralparese oder Mehrfachbehinderung, ISBN: ISBN 978-3-940190-52-9 (17,90€)

 

- Kannegießer-Leitner, C. und andere: Das Warnke-Verfahren – von Praktikern für Praktiker, ISBN: 978-3-932659-55-3 (15,00 €)

 

- WARNKE, F.: Was Hänschen nicht hört, VAK-Verlags GmbH (1998)

 

- WARNKE, F.: Der Takt des Gehirns: Das Lernen trainieren, Vandenhoeck & Ruprecht, 3. überarb.

 

Dr. med. Christel Kannegießer-Leitner

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